Interview mit Lina Erpenstein „Ich freue mich auf die Sylter Wundertüte“

Vom 21. September bis 1. Oktober steht der Windsurf World Cup auf Sylt an? Wie groß ist bei Dir die Vorfreude?

Ich freu mich riesig auf das Heimspiel auf Sylt. Ich liebe die Nordsee und in den letzten Jahren hat sie sich beim World Cup immer von ihrer besten Seite gezeigt.

 

Was ist das Besondere am World Cup Tourstop auf Sylt?

Auf Sylt weiß man nie, was einen erwartet. Sylt ist eine Wundertüte. Man weiß nie, wie groß sind die Wellen, aus welcher Richtung kommt der Wind. Dazu noch der berüchtigte Shorebreak, die Welle, die direkt auf den Strand bricht. Das ist einzigartig und eine tolle Herausforderung.

 

2022 bist du auf Sylt Dritte geworden. Was hast Du Dir für dieses Jahr vorgenommen?

2022 lief es sehr gut, in meinen Heats konnte ich richtig gutes Windsurfing zeigen, das will ich gerne in diesem Jahr wiederholen. Ich komme gerade frisch aus dem Trainingslager und habe ein paar neue Manöver geübt, die ich gerne vor heimischem Publikum zeigen möchte.

 

Kannst Du uns grob skizzieren wie das Leben auf der Windsurf World Tour aussieht? An wie vielen Wettbewerben nimmst Du im Jahr teil?

In diesem Jahr bin ich bei drei Tourstops dabei. Ich war auf Gran Canaria, jetzt kommt Sylt und danach folgt das World Cup Finale auf Hawaii. Das Windsurfing bringt mich an die schönsten Orte der Welt und es ist ein echtes Privileg, dort die Wellen surfen zu können. Das ist unglaublich schön. Und gleichzeitig hat man überall auf der Welt Freunde und Bekannte, mit denen man eben diese Leidenschaft teilt. Egal, wo man ist, man findet immer jemanden, der einem aushilft. Surfen verbindet über alle Nationalitäten und Altersstufen hinweg und das ist schon ziemlich einzigartig.

 

Du studierst Medizin. Wie bringst du das mit dem Windsurfen unter einen Hut und wo trainierst du?

Ich studiere in Kiel. Während des Semesters kann ich wunderbar an der Nord- und Ostsee trainieren.

Währen den Semesterferien oder jetzt in meinem Freisemester, das ich nach dem zweiten Staatsexamen eingeschoben habe, versuche ich, an die windigsten Strände der Welt zu kommen. Jetzt im Sommer war ich auf Gran Canaria, im Winter in Brasilien.

 

Was fasziniert dich besonders am Windsurfen?

Die Verbundenheit mit Menschen überall auf der Welt, die die gleiche Leidenschaft teilen. Und natürlich die Verbundenheit mit der Natur - ich liebe es, wenn der Sturm tobt und man die Kraft des Ozeans spürt. Und unser Sport ist nicht planbar. Das kann manchmal Fluch und Segenzugleich sein, aber Windsurfen ist nicht voraussagbar, man weiß nie, was einen auf dem Wasser erwartet. Das birgt eine unglaublich große Faszination.